Nordnorwegen 2015: Von Bodø über die Lofoten nach Tromsø und zurück
Flug nach Bodø
Der Flug von Stuttgart nach Bodø mit Zwischenstops in Kopenhagen und Oslo ist zwar etwas umständlich, dafür aber äußerst abwechslungsreich. Trotz vieler Wolken gibt es immer wieder schöne Ausblicke auf die Ostsee, die schwedische Seenlandschaft und zuletzt auch auf den Svartisen - Norwegens zweitgrößten Gletscher.
The flight from Stuttgart to Bodø with stopovers in Copenhagen and Oslo which seems to be a bit cumbersome at first turns out to be a very interesting one with nice views of the Baltic Sea, the Swedish lakelands and finally Svartisen - the second largest glacier in Norway.
Wie schon im Jahr zuvor werden wir zwar mit wesentlich kühleren Temperaturen, aber dafür bei bestem Wetter empfangen. Grund genug, noch einige Ausichtspunkte rund um Bodø aufzusuchen, wie etwa den 145 m hohen Rønvikfjellet oder die Festung Nyholms Skandse auf einer Halbinsel direkt gegenüber.
As already in the past year we are welcomed at much lower temperatures but in clear weather. Reason enough for us to visit some lookouts around Bodø like Rønvikfjellet (145 m) or Nyholms Skandse, an ancient fortress built on a peninsula directly opposite the town.
Ausflugsziele bei Bodø
Ein empfehlenswerter Ausflug in der näheren Umgebung ist der Besuch des Saltstraumen, dem stärksten Gezeitenstrom der Welt. Etwa 30 Kilometer östlich der Stadt Bodø gelegen, fließen hier durch einen 3 Kilometer langen und etwa 150 Meter breiten Sund zwischen den Inseln Straumen und Straumøy fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser in die Meerenge hinein und wieder heraus. Bei Fließgeschwindigkeiten von bis zu 40 km/h entstehen gewaltige Strudel mit Durchmessern von bis zu zehn Metern und bilden ein einmaliges Naturschauspiel.
A recommendable destination in the vicinity of Bodø is Saltstraumen, the strongest tidal current in the world. About 20 miles east of the town nearly 400 cubic meters of seawater are forced through a 2 miles long and 150 m wide sound between the islands Straumen and Straumøy. Due to the flow velocity of up to 25 mph vortices are formed with diameters up to 10 m providing a unique natural spectacle.
Folgt man der Küstenstraße von Bodø nach Norden bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf die von Eiszeitgletschern geformte Landschaft. Nach 40 aussichtsreichen Kilometern und einer kurzen Fähreüberfahrt über den Mistfjorden erreicht man den alten Handelsplatz Kjerringøy, das ehemals reichste Handelszentrum in Nordnorwegen. Die aus 15 Häusern bestehende Anlage Kjerringøy Handelssted ist Teil des Nordlands Museums und gibt Einblicke in das Leben und die Kultur der norwegischen Küstenorte im 19. Jahrhundert.
Following the coastal road north of Bodø there are several places with nice panoramic views of the landscape formed by ice-age glaciers. After 25 miles on the scenic route (including a short ferry passage across Mistfjorden) Kjerringøy is reached, an old trading place which in former times had been the wealthiest trade center in northern Norway. Kjerringøy Trading Post is part of the Nordlands Museum. It consists of 15 buildings and gives an insight into life and culture of Norwegian coastal villages in the 19th century.
Bodø - Moskenes - Svolvær (Lofoten)
Einer der Höhepunkte der Reise ist die dreieinhalbstündige Überfahrt über den fast 100 km breiten Vestfjorden von Bodø nach Moskenes auf den Lofoten. Neben dem obligatorischen Halt in Reine gibt es auf der 130 km langen Strecke nach Svolvær noch jede Menge Möglichkeiten, die besondere Atmosphäre dieser einzigartigen Landschaft zu geniessen - und zu fotografieren. Das südwestliche Ende der Lofoten, genauer der Moskenstraumen zwischen den Inseln Moskenesøya und Værøya, diente bereits im Jahr 1841 Edgar Allen Poe als Vorlage für seine Kurzgeschichte 'Hinab in den Maelstroem'.
One of the highlights on this journey is the 60 miles passage of Vestfjorden from Bodø to Moskenes on the Lofoten archipelago which takes about 3.5 hours. Between the obligatory stopover at Reine and Svolvær there are quite a few places along the road to stay and enjoy the extraordinary atmosphere (and take some photos) of this unique landscape. The south-western end of the Lofoten islands particularly Moskenstraumen, a tidal current between the islands of Moskenesøya und Værøya was the reference for Edgar Allen Poe's short story 'A Descent into the Maelstroem'.
Lofoten: Svolvær - Andenes (Vesterålen)
Die Fahrt von Svolvær über die Lofoten nach Andenes auf Vesterålen ist an Eindrücken nur schwer zu überbieten. Die Reise führt entlang der E10 bis nach Gullesfjord, wo wir nach Norden abbiegen und über die Andøybrücke bei Risøyhamn die Insel Andøya erreichen. Andenes ist der Hauptort der Komune Andøy und, da er sich an der Nordspitze der Insel Andøya befindet, auch ein optimaler Platz um in Ruhe die Mitternachtssonne zu genießen.
The impressions during the trip from Svolvær across the Lofoten islands to Andenes are hard to top. We are driving along the E10 to Gullesfjord where we turn north to reach Andøya island via the Andøy bridge near Risøyhamn. Andenes is the main locality of the Andøy district and situated on the northern tip of the island - a perfect place to watch the Midnight Sun.
Vesterålen: Andenes - Rundfahrt auf Andøya
Eine weitere Attraktion in Andenes sind Walsafaris die zwischen Mai und September von verschiedenen Anbietern durchgeführt werden. Die Chancen auf Wale zu treffen sind recht gut, denn das europäische Kontinentalschelf fällt hier steil bis in Tiefen von über 2000 m ab und bietet den Walen ein reiches Nahrungsangebot. Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat, der kann den Tag auch für eine Sightseeing Tour über die 70 km lange und bis zu 7 km breite Insel nutzen, die mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft einiges zu bieten hat.
Another attraction of Andenes are the whale safaris offered by several tour operators between Mai and September. The chances to watch these impressive animals are said to be quite good as the European continental shelf is dropping steeply for more than 2.000 meters providing the whales an abundance of food. We prefer to be on firm ground and take a look at the scenic highlights of the island which is 45 miles long and 5 miles wide and which is offering a diverse and scenic landscape.
Andenes - Tromsø
Der nächste Tag beginnt mit einer knapp 2 stündigen Fähreüberfahrt nach Gryllefjord auf der Insel Senja. Dort angekommen folgen wir dem RV86 (Riksveg) nach Bardufoss, wo wir auf die E6 treffen, die in Richtung Nordkap führt. Auf den ersten 25 km folgen wir der steilen und zerklüfteten Westküste bevor wir in das Innere der Insel abbiegen, wo die Berge zwar immer noch bis zu 900 hoch und schneebedeckt aber wesentlich flacher sind. Wie bereits auf den Lofoten und Vesterålen befinden wir uns auch hier auf einem Nasjonale Turistveg, einer der Norwegischen Landschaftsrouten, die über 1850 km durch ganz Norwegen verlaufen.
The next day starts with a 2 hours' ferry crossing from Andenes to Gryllefjord on the island of Senja. After our arrival we are following the steep and rugged coast of Senja for about 15 miles until the road turns off into the center of the island where the snow-covered mountains are still up to 900 m high but much flatter than their neighbours. The RV86 (Riksveg) belongs to the so-called National Tourist Routes (Nasjonale Turistveger) which are running through Norway with a total length of more than 1.100 miles
Tromsø - Narvik
Bei strahlendem Sonnenschein machen wir uns auf den Weg nach Narvik und so macht es auch überhaupt nichts aus, dieselbe Route ein großes Stück zurückzufahren. Die auch bei wolkenverhangenem Himmel interessante Fjordlandschaft zeigt sich nun von ihrer besten Seite. Bei Bardufoss biegen wir nach Süden in Richtung Narvik ab und besuchen dort die Stromschnellen des Målselvfossen. Das perfekte Ende einer mit 250 km relativ langen Etappe ist dann schließlich die (fast noch) Mitternachtssonne auf dem 656 m über Narvik gelegenen Fagernesfjellet.
The next day starts in bright sunshine and so we don't mind driving back to Bardufoss on the same route as the day before. The Fjord scenery which is already fascinating on cloudy days is now showing itself in its best light. Shortly after Bardufoss we are paying a visit to Målselvfossen, a series of rapids of the Målselva river, 600 m long and 22 m high. After 150 miles of drivng we finally end the day enjoying the Midnight Sun on top of Fagernesfjellet 656 m high above the town of Narvik.
Narvik - Bodø
Auch auf der letzten, mit 300 Kilometern längsten Etappe von Narvik nach Bodø, sind die Strassen in bestem Zustand und weitgehend ohne Verkehr, was ein angenehmes Reisen ermöglicht. Nach etwa 60 km verlassen wir die Hauptroute und fahren am Ostufer des Efjorden zu einem weiteren 'alpinen' Höhepunkt. Der mächtige, 1400 m hohe und durch die Gletscher der Eiszeit geformten Granit-Obelisk des Stetinden wurde 2002 zum norwegischen Nationalberg (Norges nasjonalfjell) gewählt. Nach einer 15 km langen, aussichtsreichen Fährepassage von Kjøpsvik nach Drag sind wir wieder zurück auf der E6 und einige Panoramen später in Bodø, dem Ziel unserer Reise.
The road conditions on the final leg of about 200 miles between Narvik and Bodø are excellent again with only little traffic which allows pleasant travelling. After 40 miles we are leaving the main route and follow the eastern shores of Efjorden to another 'alpine' highlight. The impressive granite obelisk of Stetinden (1.400 m) has been formed by glaciers of the Ice-Age and was voted to be the "National Mountain" of Norway in 2002. After a scenic 10 miles passage on the ferry from Kjøpsvik to Drag we are again back on the E6 and - after a few more panoramas - back in Bodø the end of our journey.