Fljótshlíð - Reykjavik

Am letzten Tag stand Reykjavik auf dem Programm aber weder die vorgesehene Walbeobachtungsfahrt, noch der alternative Stadtbummel schienen bei diesen Wetterverhältnissen so richtig verlockend. Ein Tiefdruckgebiet südlich von Island versorgte uns mit einem eiskalten Ostwind, so dass sich wir den Tag meist drinnen verbrachten. Gut, dass es noch die Blaue Lagune gibt, ein Thermalbad, welches das Heizwasser des nahe gelegenen Geothermalkraftwerkes nutzt.

Auf einem etwa 300 m hohen Pass zwischen Selfoss und Reykjavik war es dann soweit. Die während der Reise schon öfters erwähnte Windgeschwindigkeit von 20 m/s war erreicht und die Sicht wurde durch den Triebschnee zunehmend schlechter. Auch in der Stadt selbst war es nicht wesentlich angenehmer aber dank Uli, unserem Reiseleiter und Fahrer, wurde auch die Stadtrundfahrt zu einer interessanten Reise durch die Geschichte und Gegenwart dieser faszinierenden Insel.

Mit etwas über 70 m Höhe ist die Hallgrímskirkja eines der höchsten Gebäude Islands und bietet bei besserem Wetter eine umfasssende Aussicht über die Stadt. Die nach dem Dichter und Pfarrer Hallgrímur Pétursson benannte Kirche wurde 1986 nach 40-jähriger Bauzeit eingeweiht. Neben der spektakulären Architektur die sich an der Struktur von Basaltsäulen orientiert, sind vor allem die Orgelkonzerte auf der mit 5.275 Pfeifen bestückten Klais-Orgel ein besonderes Erlebnis. Vor der Kirche steht das Denkmal für Leif Eriksson, den Sohn Eriks des Roten und Entdecker Amerikas.


Wesentlich angenehmer als in der Fussgängerzone war es in der Harpa, dem Kongress- und Konzerthaus, das durch seine interessante Architektur immer einen Besuch wert ist. Als schliesslich auch auf dem Perlan, dem Warmwasser-speicher der Stadt mit Restaurant und Aussichtsplattform, so gut wie nichts zu sehen war, verlegten wir das restliche Tagesprogramm in die Blaue Lagune - zum Aufwärmen.


Das gemütliche Hotel an der Blauen Lagune ist direkt in das Lavafeld gebaut und bietet einen nicht alltäglichen Ausblick auf das Lavafeld und das geothermische Kraftwerk, aus dessen Wasser die Lagune entstanden ist.

Das Kraftwerk nutzt ein Gemisch von Meer- und Süß- wasser aus einer Tiefe von 2000 m, das durch den dort herrschenden Druck bis über 200°C aufgeheizt werden kann. Der heisse Wasser treibt die Turbinen zur Stromerzeugung an, beliefert das Fernwärmenetz und wird danach in das Lavafeld geleitet, wo es als Thermalbad genutzt wird.

Dem entspannenden Bad folgte ein gemütlicher Abend im Hotel, mit einem letzten Blick zum nächtlichen Himmel ...