Ebenalp - Säntis / Säntis Südanstieg

Das Alpsteinmassiv in der Ostschweiz bietet mit seinen zahlreiche Hütten und Übernachtungsmöglichkeiten (unbedingt voranmelden) eine Vielzahl von Tourenmöglichkeiten. Den höchsten Punkt bildet der Säntis (2501 m) mit seinem einzigartigen Rundblick vom Bodensee über das Berner Oberland bis zur Bernina und den Vorarlberger Alpen. Der Weg ist das Ziel gilt auch bei dessen Besteigung. Bereits seit 1935 durch eine Seilbahn erreichbar, wurde sein Gipfel 1975 mit einer Telekommunikationslage verbaut, das Gipfelkreuz wird durch einen 84 m hohen Sendemast überragt. Umso schöner sind die verschiedenen Anstiege durch das geologisch interessante Alpsteinmassiv.

Die von uns gewählte Variante ist eine zweitägige Rundtour, die in Wasserauen beginnt und uns vorbei an der prähistorischen Höhle des Wildkirchli, zur Ebenalp und zum Gipfelrestaurant des Schäfler führt, wo man unbedingt übernachten sollte. Vom Schäfler folgt man dem Kammverlauf auf gutem Weg bis zu den Schneefeldern des Blauschnees kurz unterhalb des Säntisgipfels, die als Zugabe zu queren sind. Nach einer kurzen Gipfelrast am Säntis folgen wir dem Südostgrat bis zum Chalbersäntis und über den gesicherten, teilweise ausgesetzten Steig des Lisengrat zum Hütte am Rotsteinpass. Ein spezielles Vergnügen bereitete der rasante Abstieg zur Meglisalp, über die im Juni reichlich vorhandenen Schneefelder. Am Seealpsee vorbei führt der Weg zurück zum Ausgangspunkt nach Wasserauen. Trotz voller Hütten und den unvermeidlichen Menschenmassen am Säntisgipfel war es auf der Wanderung selbst recht einsam und wie gesagt, der Weg war das Ziel.

Auch von Süden läßt sich der höchste Gipfel des Alpsteins besteigen, allerdings müssen hier mehr als 1400 Höhenmeter überwunden werden. Die Tour startet am Parkplatz in Laui (1100 m) und führt über Schrattenkalkhänge nach Tierwies (2085 m), wo eine Rast mit Tiefblick zur Schwägalp angesagt ist. Der Schlussanstieg auf den Säntis verlangt Schwindelfreiheit und überwindet die Gipfelfelsen auf künstlichen Tritten, mit Drahtseilen gesichert. Über den Lisengrat erreicht man den Rotsteinpass mit Gasthaus und wandert auf gutem Weg nach Laui zurück. Die Aufstiegsroute wird auch als Skiabfahrt genutzt (Säntis - Süd genannt).

The Alpstein Range in the east of Switzerland is a first-class hiking area with numerous huts to stay overnight (reservation required). Its highest point Saentis (2501 m) shows an excellent panorama from Lake Constance to the Bernese Alps, the Bernina range to the south and the Vorarlberg mountains in Austria. Climbing Saentis is a special experience as this summit can be accessed by cableway already since 1935. In 1975 its summit was 'covered' by telecommunication facilities and since that time a 84 m mast overtops the summit cross. However, the different ascent routes lead through a superb landscape of geological interest.

The tour we chose started and ended at the village of Wasserauen. On the first day we climbed up to Ebenalp (another 'cableway-summit') - passing the prehistoric cave of Wildkirchli - to reach the summit restaurant on top of Schäfler which we can recommend to stay overnight. On the next day we followed the ridge on a good footpath up to the snowfields of Blauschnee which have to be crossed just below the summit of Saentis. After a short stay on the summit we carried on in south-eastern direction across Chalbersaentis and the belayed, partly exposed Lisengrat to the Rotstein pass hut. The quick descent down to Meglisalp was a special pleasure as in June there were still a lot of snow fields. Passing Seealp lake we went back to Wasserauen. Although the huts and especially the summit of Saentis were quite crowded we didn't meet many people on the way.

More than 1.400 m of altitude have to be climbed to reach the highest summit of the Alpstein area via its south-side. The hike starts at a parking space in Laui at about 1.100 m and leads steadily upwards to the Tierwies Restaurant at 2085 m a nice place for a rest with a fine view down to Schwägalp, the lower station of the Saentis cableway. The final ascent affords some caution as it uses artificial steps belayed by wire cables. Even more caution and experience is needed on the Lisengrat Ridge which takes us to the Rotstein Pass restaurant (there are quite a few in this area) and back down to Laui. The ascent route is also used as ski descent (called Saentis-South).

Ostanstieg über Ebenalp und Schäfler

Der erste Teil des Anstiegs führt vom Bahnhof in Wasserauen (800 m) über die Ebenalp zum schneebedeckten Schäflergipfel (1923 m) wo man im Schäflerhaus auch übernachten kann.

The first part of the ascent starts at the train station in Wasserauen (800 m), passes the Ebenalp plateau and leads to the snow-covered summit of Schaefler where we spent the night in the 'summit restaurant' called Schaeflerhaus.

Unterhalb der Liftstation Ebenalp befindet sich das Gasthaus Äscher mit den Höhlen des Wildkirchli (rechts im schattigen Teil).

Below the Ebenalp station: the Aescher restaurant and the caves of Wildkirchli (right - in the shady part of the rocks).


Das Wildkirchli besteht aus drei untereinander verbundenen Höhlen auf ca. 1500 m Höhe, die bereits vor über 30.000 Jahren bewohnt waren, wie prähistorische Funde bezeugen. Neben diesen Funden entdeckte man auch Spuren von Höhlenbären, die ein Alter von 40 - 60.000 Jahren aufweisen. In neuerer Zeit (1658 - 1853) wurden die Höhlen von Eremiten bewohnt, wobei eine davon als Altarhöhle eingerichtet wurde. In der dritten Höhle befindet sich heute das Gasthaus Äscher.

Wildkirchli is the name of a system of three connected caves at an altitude of 1500 m. According to prehistoric findings they were occupied by men already 30.000 years ago and even earlier (40 - 60.000 years) by bears. In more recent years (1658 - 1853) hermits had been living in one of the caves while a second one was converted into a chancel. Today the Aescher restaurant is situated in the third cave.

Zwischen Ebenalp und Schäfler gibt es immer wieder fotogene Ausblicke, beispielsweise auf Altmann (2431 m) und Rotsteinpass (2210 m), über den wir auf dem Rückweg zur Meglisalp (Bildmitte) absteigen.

Some nice vantage points can be found between Ebenalp and Schaefler as for example Altmann (2431 m) and Rotstein Pass (2210 m) which we will pass on our way back down to Meglisalp (center of the picture).


Auch von Süden (Seealpsee) und Westen (Gasthaus Mesmer) kann man den Schäfler besteigen. Die Altenalptürme immer im Blick biegt der Weg schließlich nach Osten ab zum Gipfel und dem darunter liegenden Schäflerhaus.

Schaefler can also be climbed from Lake Seealp oder the Mesmer restaurant. While Saentis is hidden on most of the ascent the Altenalp Towers are a dominating landmark. After traversing the slopes below the towers we finally reach the summit and the Schaefler restaurant.

Nicht immer klappt es mit dem Sonnenaufgangsfoto auf dem Schäfler. Zumindest erkennt man links im Hintergrund die Allgäuer Alpen und rechts das Grosse Walsertal mit der Roten Wand.

The optimum sunrise photo on top of Schaefler cannot be guaranteed but at least we could see the Allgaeu Alps and to the right 'Grosses Walsertal' valley with the summit of 'Rote Wand'.

Tiefblick zum Seealpsee, dahinter die Wände des Marweesgrats durch deren unteren Teil der Abstieg von der Meglisalp führt.

View down to Lake Seealp and the walls of the Marwees ridge which have to be traversed during the descent.

Unterhalb des Schäflergipfels mit Blick nach Norden ins Appenzellerland und zum Kronberg.

Below the summit of Schäfler. In the background the Appenzell landscape and the summit of Kronberg.

Ein leichter Abstieg führt auf der Südseite unter den Altenalptürmen (2042 m - Mitte) zum Lötzlialpsattel. Hier wechselt man auf die Nordseite und nach einem kurzen Abstecher auf das Öhrli (2197 m - rechts) erreicht man nach ca. 3,5 - 4 Stunden den Säntis (2501 m - dahinter).

A short descent leads to the Loetzlialp Saddle, passing the Altenalp Towers (2042 m - center) to the south. The path now changes to the northern side and after a short visit of Oehrli (2197 m - right) the summit of Saentis (2501 m - behind) is reached after 3.5 - 4 hours.

Kurz vor dem Lötzlisalpsattel unterhalb der Altenalptürme. Blick zum Altmann (2436 m) und den Fälentürmen (2224 m) links davon.

Near the Loetzlialp Saddle below the Altenalp Towers. In the background Altmann (2436 m) and the Faelen Towers (2224 m - left).

 

 

Eine der vielen Klettermöglichkeiten im Alpsteinmassiv: die Altenalptürme aus Südwesten vom Lötzlialpsattel.

One out of many climbing possibilities in the Alpstein area: Altenalp Towers seen from the Loetzlialp Saddle

Das Öhrli (2193 m) kann von dieser Seite über seinen Südgrat leicht bestiegen werden. Die Kletterrouten von Norden sind allerdings ein zweifelhaftes, da brüchiges Vergnügen. Der Gipfel des Säntis gleicht eher einem Ufo Landeplatz. Nach einer kurzen Gipfelrast auf einem - an klaren Tagen - der schönsten Aussichtsgipfel der Alpen (die Aussicht, nicht der Gipfel) geht es weiter auf den Lisengrat und über die Meglisalp zurück nach Wasserauen.

From this side Oehrli can be climbed easily. The climbing routes of its north-face are not really a pleasure as the rock is very broken. Der letzte Teil des Anstiegs führt über Schneefelder zum Säntisgipfel (2503 m). The final snowfields below the summit of Saentis (2503 m). The summit of Säntis is more like a landing strip for Ufos. After a short rest on one of the finest panorama summits in the alps (the panorama, not the summit) we started the descent via Lisengrat and Meglisalp back to Wasserauen.

Südanstieg über Tierwies

Am Parkplatz Laui oberhalb von Unterwasser, hat man das Ziel bereits vor Augen: Säntisgipfel und Lisengrat. Im Aufstieg passiert man Stoss, die Silberplattenköpfe mit den Silberplatten und rechts die Kluckerplatte. Alle Gipfel bieten zahlreiche Plaisier-Kletterrouten in gutem Schrattenkalk bis zu 5 Seillängen.

The summit of Saentis and the Lisengrat Ridge are already visible at the starting point: the parking space in Laui. The ascent route passes some fine climbing areas (from left to right: Stoss, Silberplattenköpfe, Silberplatten, Kluckerplatte) with quite a few plaisir climbing routes in compact limestone.

Blick zurück in Richtung Unterwasser und Churfirsten.

View back towards Unterwasser and the 7 summits of Churfirsten.

Silberplatten und Kluckerplatte rechts davon. Der Name Silberplatten entstand durch die helle Gesteinsformation, die wie ein Schneefeld leuchtet.

Silberplatten (left) and Kluckerplatte. The expression Silberplatten (silver slabs) is due to the light color of the rocks which shines like a snow-field.

Eine letzte Stärkung ermöglicht das Berggasthaus Tierwies (2085 m). Von hier aus sind es noch knapp 500 Höhenmeter zum Gipfel des Säntis.

The final place to take a refreshment is Tierwies Restaurant (2085 m) just about 500 m below the summit of Saentis.

Vom Girenspitz unterhalb des Gipfels reicht der Blick vom Appenzeller Land (Kronberg / Hundwiler Höhe) bis zum Bodensee.

View from Girenspitz just below the summit across the hills of the Appenzell area (Kronberg / Hundwiler Hoehe) up to Lake Constance.

Wenn man nicht den selben Weg zurückgehen will, kann man den Säntis auch überschreiten. Der Abstieg führt dann über den drahtseilgesicherten Lisengrat zunächst zum Rotsteinpass (in Bildmitte unterhalb des Altmanngipfels) und zurück nach Laui.

If you don't want to go back the same way you can also traverse the summit of Saentis and descend via the cable-belayed Lisengrat Ridge down to Rotstein Pass (in the center below the summit of Altmann) and back to Laui.