Kap Dyrhólaey
Das Kap Dyrhólaey, benannt nach der an einen Torbogen erinnernden Felsformation, ist eigentlich eine der ursprünglichen Küste vorgelagerte Insel, die durch einen untermeerischen Vulkanausbruch vor ca. 100.000 Jahren entstand. Weitere Vulkanausbrüche unter dem Mýrdalsjökull und die dadurch hervorgerufenen Gletscherläufe haben im Laufe der Zeit dazu geführt, dass die Inseln mit dem Festland verbunden wurden. Heute bildet das 115 m hohe Kap die Südspitze Islands und ist vor allem durch seine Aussicht und seinen Vogelreichtum bekannt.
Vom Skógafoss ist es nicht mehr weit zum Kap, das wir bei bestem Wetter erreichten. Von unserem Standort an seiner Ostseite hat man einen guten Überblick auf den schwarzen Lavastrand von Reynisfjara mit den bizarren Felsnadeln der Reynisdrangar, bei denen es sich der Sage nach um versteinerte Trolle handelt. Links davon befinden sich die markanten Basaltsäulen von Reynisfjara, die wir auf der Rückfahrt besuchten. Im rechten Bild kann man gerade noch das durch die Brandung geschaffene Felsentor erkennen, nach dem das Kap benannt ist.
Auf dem Adlerfelsen Arnardrangur sollen vor nicht allzu langer Zeit noch Adler genistet haben.
Für die Möwen hatte die Brutzeit wohl schon begonnen und sie zeigten uns mit ihren Flugmanövern deutlich, dass sie dabei nicht gestört werden wollten. Wir trollten uns daher hinunter an den Strand von Kirkjufjara, der auf der Westseite zum Spitze des Kaps führt.
Die Mittagspause verbrachten wir in Vik í Mýrdal, dem südlichsten Ort auf dem Festland mit ungefähr 300 Einwohnern und einem der schönsten Strände Islands.
Der Kontrast von Schnee und Lava erzeugt eine Stimmung, bei der man die Felsnadeln Skessudrangur, Landhamar und Landdrangur bei näherer Betrachtung tatsächlich für versteinerte Trolle halten könnte. Der Reisende, eine Statue der isländischen Bildhauerin Steinunn Thorarinsdottir, blickt über den Atlantik in Richtung der britischen Stadt Hull, wo sich ein identisches Exemplar befindet. Beide symbolisieren die über 1000-jährigen Handelsbeziehungen beider Nationen, die durch die Kabeljaukriege (1958 - 1975) stark gelitten hatten.