Glarner Alpen: Vrenelisgärtli

Der Glärnisch ist ein dreigipfeliges Kalkmassiv am Nordrand der Glarner Alpen und wegen des enormen Höhenunterschiedes von 2500 m zum Schweizer Mittelland und dem Tal der Linth weithin sichtbar. Entsprechend grossartig ist die Aussicht an klaren Tagen: vom Tödi über die  Berner Alpen, den Schweizer Jura, Vogesen, Schwarzwald, Zürichsee und Bodensee bis weit nach Österreich hinein. Der Glärnisch besteht aus zwei Hauptgraten, die den nach Südwesten abfließenden Glärnischfirn umschließen. Der Ruchen (2901 m) ist der höchste Punkt des nördlichen Grats und der am einfachsten zu besteigende Gipfel. Geringfügig höher ist der südlich verlaufende Grat mit dem Bächistock (2914 m). Beide Grate vereinigen sich am Schwander Grat, der den Zugang zum meistbestiegenen Glärnischgipfel, dem Vrenelisgärtli (2904 m) bildet. Das markante Firnfeld des Vrenelisgärtli war im Sommer 2003 erstmals in seiner jüngeren Geschichte vollständig abgeschmolzen.

Der Normalweg führt vom westlichen Ende des Klöntaler Sees durch das Rossmatter Tal zur Glärnischhütte (1990 m - etwa 1100 Höhenmeter), von wo man am nächsten Tag einen oder mehrere der drei Glärnischgipfel besteigen kann.

Glärnisch is a limestone massif with three main summits situated in Central Switzerland near the town of Glarus. It can be noticed over a long distance as it towers up to 2500 meters above the Swiss Midlands. The exceptional panorama covers Tödi and the Bernese Alps, Swiss Jura, Black Forest, Lake Zurich, Lake Constance and parts of Vorarlberg in Austria. Two main ridges are surrounding the Glärnisch Glacier which flows in south western direction. Ruchen (2901 m) is the highest peak of the northern ridge and the easiest one to climb. The southern ridge with Bächistock (2914 m) is only a little bit higher. Both ridges meet at the Schwander Ridge from where Vrenelisgärtli - the most frequented summit of Glärnisch - is climbed. The well known snow field on top of Vrenelisgärtli disappeared in the summer of 2003 for the first time in its recent history.

The ascent route starts at the western end of Klöntal Lake and leads through the Rossmatt Valley until to the Glärnisch Hut (1990 m - approx. 1100 m difference from the lake) from where one or more of the three summits can be climbed the next day.

Vom Bodensee aus ist das Glärnischmassiv an klaren Tagen in etwa 90 km Entfernung zu sehen (etwas rechts der Bildmitte). Rechts hinter dem Glärnisch der Firngipfel des Tödi (3614 m), links der Hausstock (3158 m) und der Bifertenstock (3420 m).

On clear days Glärnisch can even be seen from Lake Constance which is about 90 km away (right of the center). The highest peaks in this area are Tödi (3614 m - right) as well as Hausstock (3158 m) and Bifertenstock (3420 m) on the left side.

Blick vom östlich gelegenen Mürtschenstock auf das Vrenelisgärtli, den rechts anschliessenden Verbindungsgrat zum Ruchen und den vorgelagerten Vorderglärnisch. Links im Hintergrund erkennt man den Tödi, den höchsten Gipfel der Glarner Alpen.

Vrenelisgärtli and Ruchen both linked by a snow ridge as well as Vorderglärnisch in front of them seen from the summit of Mürtschenstock. The highest peak in the Glarus area is Tödi (left - in the background).

Die mächtige Südwand zeigt eine charakteristische Bänderstruktur auf der sich mehrere Firnfelderbefinden. Links der Bächistock (2914 m) mit dem anschliessenden Verbindungsgrat zum Vrenelisgärtli. Blick vom Stausee auf der Mettmeralp.

The impressive south face shows a characteristic formation of bands and several snow fields. To the left Bächistock (2914 m) and the ridge leading to Vrenelisgärtli. The photo was taken from the artificial lake at Mettmeralp.

Ruchen / Vrenelisgärtli



Oberhalb der Glärnischhütte betritt man den flachen etwa 2 km langen Gletscher, der von zwei in Ost-West-Richtung verlaufenden Bergketten, dem Ruchen (2901 m) im Norden und dem Bächistock (2914 m) im Süden eingerahmt wird. Der Schwander Grat verbindet den Ruchen mit dem Bächistock, dem Hauptgipfel des Glärnisch. Der Firngrat nach links führt hinüber zum Vrenelisgärtli (2904 m). Nicht sichtbar ist eine Felsrinne mit einem Felsfenster, durch die man zum erwähnten Grat etwa 20 m abklettern bzw. bei genügend Schnee absteigen muss.

Above the Glärnisch Hut one steps onto the flat glacier which is about 2 km long. It is embedded into two mountain ranges culminating in Ruchen (2901 m - north) and Bächistock (2914 m - south). The Schwander Ridge is connecting Ruchen and Bächistock, the main summit of the Glärnisch massif. The snow ridge on the left side leads to Vrenelisgärtli (2904 m) and is reached climbing down a groove (not visible in this picture) for about 20 m.



Die Felskanzel des Ruchen (2901 m), der am einfachsten zu ersteigende Glärnischgipfel. Blick vom Ruchen über den Glärnischfirn nach Südwesten. Etwas oberhalb der Bildmitte der Bös Fulen (2801m), dahinter von links nach rechts Claridenstock, Schärhorn und etwas rechts über dem Bös Fulen die Schächentaler Windgällen. Weiter rechts im Hintergrund die Berner Alpen mit dem Finsteraarhorn.

The rock spur of Ruchen (2901 m) the easiest to climb peak of the Glärnisch massif. View from the top of Ruchen in south western direction. The significant peak just above the center is Bös Fulen (2801m). In the background from left to right: Claridenstock, Schärhorn and Schächentaler Windgällen and behind them the Bernese Alps with Finsteraarhorn.

Über 2000 m beträgt der Höhenunterschied vom Sattel zwischen Schwander Grat und Vrenelisgärtli hinunter zum Klöntaler See - ein Tiefblick der Extraklasse.

The difference in altitude from the saddle between Schwander Ridge and Vrenelisgärtli and Klöntal Lake is more than 2000 meters - a very special experience.



Gipfelrast aus dem Vrenelisgärtli (2904 m) mit Blick zu den höchsten Glarner Gipfeln von links: Bifertenstock, Tödi, Claridenstock und Scherhorn. Das Vrenelisgärtli ist der lohnendste Aussichtsgipfel des Glärnischmassivs und trägt ein auffallendes Firndach. Daneben die Aussicht nach Nordosten zum Vorderglärnisch (2327 m - rechts unten), in der Mitte der dreigipfelige Mürtschenstock, ganz hinten links Säntis und Altmann, etwas davor die sieben Churfirsten. Rechts ganz im Hintergrund die Rote Wand in den Lechtaler Alpen.

Summit rest on top of Vrenelisgärtli at 2904 m. From left to right the highest peaks of the Glarus Alps: Bifertenstock, Tödi, Claridenstock and Scherhorn. Vrenelisgärtli is the most worthwhile panorama summit of the Glärnisch massif and is covered by a conspicuous triangular snow field. The panorama in north-eastern direction starts with Vorderglärnisch (2327m) which is still part of the Glärnisch massif. The significant peak in the middle is Mürtschenstock, behind of it the Säntis massif and to the right Rote Wand in the Lechtal Alps which already belong to Austria.

Blick über das Klöntal hinweg zum Rautispitz (2283 m).

View across the Klöntal Valley towards Rautispitz (2283 m).